Soll ich es wirklich posten? Die einfache Werbetafel-Taktik.

Die Art wie wir online kommunizieren hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Probleme werden nicht mehr in Gesprächen, sondern öffentlich auf Facebook oder bei Twitter angesprochen. Stress mit der Freundin? Ein Facebook-Post muss her. Ärger im Job? Kurz mal über Twitter auskotzen.

Persönlich ist nicht privat.

Dabei wird leider zu oft vergessen, dass das Internet ein öffentlicher Raum ist. Nicht alles, was jemanden gerade durch den Kopf geht, gehört ins Netz. Persönlichkeit zeigen, wenn mal der Lieblingsverein verloren hat, oder das Essen nicht gut war – alles bestens. Privates hingegen sollte lieber privat bleiben und nicht bei Facebook, Twitter oder sonst wo breitgetreten werden.

Das Internet bietet allerdings eine gewisse Sicherheit, da man sich vermeintlich anonym bewegt. „Den Post sehen ja sowieso nur meine Freunde“, „Ach, da passiert schon nichts“.

Genau das ist der Fehler.

Als gutes Beispiel dient der Fall einer PR-Beraterin, die in den Urlaub flog und über Twitter noch schnell einen mehr als unglücklichen veröffentlichte.

„Ich fliege nach Afrika. Hoffe, ich bekomme kein Aids. Nur Spaß. Ich bin weiß!“

Das Ergebnis: Nach der Landung wurde der Tweet mehrere Male geteilt, sie bekam entsprechenden Gegenwind und verlor sogar ihren Job. Das alles passierte, während sie im Flieger saß und davon nichts mitbekam.

Wie also kann man – mal abgesehen vom gesunden Menschenverstand – einschätzen, ob ein Post veröffentlicht werden sollte oder lieber nicht?

Würde ich es posten, wenn …?

Ein eigentlich simpler aber sehr effektiver Trick, um sich selbst klar zu machen, welche Auswirkungen ein Beitrag auf Facebook oder Twitter haben kann, ist die Werbetafel-Taktik.

Das schöne an dieser Taktik ist, dass sie sowohl von Privatpersonen wie auch von Unternehmen angewendet werden kann, da sie für eine klare Einordnung schafft. Im Prinzip geht es darum, einen geteilten Beitrag mit einer großen Werbetafel mitten in der Stadt zu vergleichen.

Der Grundgedanke: Was würde man sagen, wenn der Beitrag oder das Foto aus dem scheinbar so sicheren Netzwerk auf einmal an einer riesigen Tafel mitten in der Stadt stehen würde und für alle sichtbar wäre? Würdet ich es trotzdem posten oder nicht?

Probiert es aus. Es mag banal klingen, ist aber eine sehr effektive Taktik, die mir persönlich auch schon öfter weitergeholfen hat.

Genau wie die beiden folgenden Tipps, die grundsätzlich vor dem Posten in sozialen Netzwerken beachtet werden sollten:

  1. Wenn ihr überlegt, ob ein Post richtig oder falsch ist – dann ist er wohl falsch. Also kurz an etwas anderes denken und das Smartphone wieder in die Tasche stecken.
  2. Augenblickliche Gefühle wie Wut, Zorn, Verzweiflung etc. sind nicht die beste Grundlage, um das Smartphone in die Hand zu nehmen und seinem Ärger öffentlich Luft zu machen.

Natürlich bieten auch all diese Punkte keine 100%ige Sicherheit, aber zumindest war euer Beitrag dann nicht unbedacht und aus einer kurzfristigen Laune heraus.

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Ulrich Esch

Head of Digital Communication

Est. 1985 | Head of Digital Communication | technikbegeistert | #effzeh-Fan

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