Darum habe ich mir 2016 noch eine Pebble Steel gekauft.

Warum um alles in der Welt sollte man sich im Jahr 2016 eine Pebble Steel aus dem Jahr 2014 kaufen? Die Technik ist doch längst veraltet und außerdem kommt jedes halbe Jahr wieder eine neue Smartwatch auf den Markt. Das habe ich mich selbst gefragt – und es dann doch gemacht. Die Gründe dafür erfahrt ihr hier.

Ich habe es also tatsächlich gewagt und mir kurzerhand beim Amazon Prime Day eine Pebble Steel zugelegt. Wenn es um Technik geht, bin ich eigentlich jemand, der immer das Neuste und Beste braucht. Bei einer Smartwatch sieht das etwas anders aus.

Technische Daten.

Bevor wir in die Tiefe gehen, bekommt ihr hier erst mal auf die Schnelle die Vorstellung der Pebble Steel sowie die technischen Daten. Die Hardware ist, wie bereits geschrieben, schon ein paar Jahre alt – High End sieht also definitiv anders aus:

  • Größe: 46mm x 34mm x 10,5mm
  • Gewicht: 56 gramm
  • Display: 1,26 Zoll e-Paper-LCD-Display inkl. Hintergrundbeleuchtung
  • Auflösung: 144 x 168 Pixel
  • Prozessor: Cortex M3
  • Arbeitsspeicher: 128 KB
  • Speicher: ca. 8 MB

Das Design.

Es gibt so viele verschiedene Smartwatches in unzähligen Varianten. Allerdings hat mir die Pebble Steel vom Fleck weg richtig gut gefallen. Design und Display lassen die Smartwatch fast wie eine normale Uhr wirken. Ich habe bereits eine LG G Watch. Und unter uns… das ist wirklich nicht die schönste Uhr. Vielleicht wird genau deswegen so schnell klar, dass es sich um eine Smartwatch handelt.

Bei der Pebble Steel ist das anders. Die Leute schauen auf die Uhr und merken in den meisten Fällen erst auf den zweiten Blick, dass es sich nicht um eine herkömmliche Uhr handelt. Das ist für mich schon mal ein dicker Pluspunkt, denn so kann ich die Pebble Steel auch bei Geschäftsterminen tragen, ohne dass sie sofort ins Auge fällt.

Das Design ist insgesamt eher schlicht gehalten und auch die vier Knöpfe an den Seiten stören das Erscheinungsbild in meinen Augen wenn überhaupt minimal.

Das Display.

Im Gegensatz zu der Konkurrenz von Samsung, LG oder Apple verfügt die Pebble Steel über ein e-Paper-Display mit Hintergrundbeleuchtung und lässt sich daher auch nicht über das Display direkt bedienen. Vielen ist das wahrscheinlich zu altbacken – ich finde es allerdings super.

Die Eingabe ist zugegebenermaßen nicht so bequem wie über ein Touch-Display – bei den eher rudimentären Möglichkeiten der Pebble ist dies aber überhaupt nicht nötig.

Dafür hat die Bedienung über die vier Köpfe an den Seiten der Uhr einen anderen großen Vorteil: ihr tatscht nicht dauern mit euren Fingern auf dem Display rum. Das ist nämlich etwas, was mich bei der LG G Watch extrem gestört hat. Gefühlt habe ich die Hälfte der Zeit damit verbracht, das Display wieder sauber zu machen – und das kann echt lästig sein.

Auch aus einem anderen Grund kann das e-Paper-Display punkten: Gerade wenn es um die Ablesbarkeit bei Sonnenlicht geht, macht den Uhren Pebble keine andere Smartwatch etwas vor. Egal welches Wetter, egal welche Lichtverhältnisse, das Display lässt sich immer ohne Probleme erkennen und ablesen.

Mein einziger Kritikpunkt: Das Display könnte ein Stückchen größer sein. Aber auch hier hat Pebble bei der neuesten Generation bereits nachgelegt.

Der Akku.

Ein weiterer großer Vorteil des Displays ist die Auswirkung auf die Akkulaufzeit. Während andere Smartwatches in den meisten Fällen nach einem Tag wieder an den Strom müssen, hält die Pebble Steel mit einer Ladung zwischen fünf und sieben Tagen durch.

Wenn ihr die ersten Tage überstanden habt, hält der Akku gefühlt ewig – und das macht einfach Spaß und ist in Zeiten von ständiger Akku-Angst schon fast etwas Einzigartiges.

Die Möglichkeiten.

Rein technisch ist die Pebble Steel ziemlich eingeschränkt. Dies ist auch der einzig etwas größere Kritikpunkt, den ich an der Smartwatch habe. Denn wenn es um die Möglichkeiten geht, die Pebble euch bietet, spürt man die zwei Jahre alte Technik dann doch.

Das ist nicht mal auf die Performance bezogen – die kann sich durchaus sehen lassen. Der Funktionsumfang beschränkt sich trotz eines eigenen App Stores allerdings auf das Nötigste: Benachrichtigungen empfangen, Uhrzeit ablesen, Stoppuhr, Timer, Wecker und ein paar weitere Applikationen.

Versteht mich nicht falsch – was vielleicht wie ein Nachteil klingt, hat auch etwas Gutes: Die Pebble Steel wird dadurch zu einer Smartwatch, die euch im Alltag unterstützt, ohne all zu viel Aufmerksamkeit zu benötigen.

Trotzdem wäre die ein oder andere kleine Zusatzfunktion ganz nett. Allen voran die Möglichkeit der Spracheingabe, um die Uhr nicht immer über die Tasten bedienen zu müssen. Diese Funktion fehlt mir bei der Pebble Steel wirklich – bei den Nachfolgern, Pebble Time* und Pebble Time Steel* ist dieses Feature dann aber auch enthalten.

Der Preis.

Um ganz ehrlich zu sein, hätte ich mir die Pebble Steel zum regulären Preis von 150 Euro wahrscheinlich nicht gekauft – zumindest nicht so spontan. Hier würde ich dann die 70 Euro drauflegen und mir eine Pebble Time 2 vorbestellen. Da es die Uhr aber recht preiswert bei den Warehouse-Deals gab und beim Prime Day noch mal 20 Prozent abgezogen wurden, war die Smartwatch für ca. 60 Euro dann doch ein relativ gutes Schnäppchen.

Fazit.

Unterm Stich kann ich nur eines sagen: Macht keinen Rückzieher vor der Pebble Steel, nur weil sie bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Das Konzept aller Pebble Smartwatches ist wirklich einzigartig und meiner Meinung nach eines der besten.

Wenn ihr nach einem einfachen Helfer für den Alltag sucht, solltet ihr euch die Pebble Steel* auf jeden Fall einmal genauer anschauen.

Link: Pebble Steel*


 

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Ulrich Esch

Head of Digital Communication

Est. 1985 | Head of Digital Communication | technikbegeistert | #effzeh-Fan

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Tja… es ist inzwischen 2022 und hier haben sich neben mehreren schon fast antiken Samsung Galaxy Gear-Modellen, die noch fast wie neu aussehen, aber vom Hersteller softwareseitig zur Nutzlosigkeit verurteilt wurden, einer leider akkutechnisch defekten Motorola Moto 360, einer noch prima funktionierenden Asus Zenwatch 2, der aktuell favorisierten Fossil Carlyle und einer Handvoll „Lemfo“-Chinesenuhren schon so einige Smartwatches angesammelt. Trotzdem machte sich Nostalgie breit, als beim Aufräumen die alte Pebble Steel auftauchte… das Lederarmband ohne wesentliche Gebrauchsspuren, die Schutzfolie noch auf dem Display, der Packungsinhalt noch weitestgehend vorhanden. Bis auf das Ladekabel. Natürlich. Mit dem notdürftig drangehaltenen Ladekabel einer der Chinesenuhren, dessen Kontakte den passenden Abstand haben, startete die Pebble aber sofort und erinnerte sich sogar noch an das zuletzt von mir eingestellte selbstgebaute Zifferblatt. Also flugs bei Amazon für schmales Geld ein passendes Ladekabel bestellt, die um knapp eine Woche überschrittene voraussichtliche Lieferfrist geduldig abgewartet und freudig erregt über Nacht die Pebble geladen. Welche jetzt sofort ausgeht, sobald man das Ladekabel entfernt, weil augenscheinlich der Akku weit weniger haltbar war als mein selbstgebasteltes Zifferblatt. Tja, schade – außer Spesen nichts gewesen. Ob sich der Akku mittels Torx-Bitset und zwei linken Händen zerstörungsfrei ersetzen lässt und ob dies wirtschaftlich sinnvoll ist, bleibt herauszufinden. Bis dahin macht sich statt Retro-Feeling leichte Melancholie breit und die Pebble wird erstmal in der Originalverpackung zur hoffentlich doch nicht letzten Ruhe gebettet.

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